- By Ralf Spoerer
- Published 05 Aug 2014
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TOP 5 – Video geht auch
Eine der Domänen von Sony ist das Thema Video. Und klar, mit der DSC-RX100M3 kann man natürlich auch Videos aufnehmen. Die Zeiten verrauschter Videos mit Mini-Auflösung sind vorbei, HD (High Definition = Hohe Auflösung) ist heute der Standard. Die Videos haben eine Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten, dies entspricht Full-HD und ist die gleiche Auflösung, die moderne Flachbildfernseher haben. Zum Vergleich: Die ersten Filmchen, die man mit Fotokameras machen konnte, hatten eine Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten, das entspricht 0,3 Megapixel. Die HD-Auflösung hat 2 Megapixel, das ist das knapp Siebenfache. Und das sieht man natürlich auch in den Aufnahmen. Neben der Full-HD-Auflösung gibt es auch noch die einfache HD-Auflösung mit 1280 x 720 Bildpunkten.
Neben der Auflösung spielt die Bildwiederholrate eine wichtige Rolle. Diese sagt aus, wie häufig das Bild gespeichert wird. Das Maximum sind 50 (PAL) oder 60 (NTSC) Bilder pro Sekunde. Um die Verwirrung noch weiter zu vergrößern: 50/60 Bilder pro Sekunde sind nicht gleich 50/60 Bilder pro Sekunde. Den kleinen aber feinen Unterschied macht der Buchstabe nach der Bildwiederholrate: 50p/60p oder 50i/60i. Der Buchstabe "p" steht dabei für den Begriff progressive und "i" für interlaced. Und was bedeutet das nun? Bei 50p/60p nimmt die Kamera 50/60 mal pro Sekunde die volle HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten auf, das ist das Optimum, was geht. Bei 50i/60i nimmt die Kamera zwar auch 50/60 Bilder pro Sekunde auf, allerdings jedesmal nur die halbe HD-Auflösung. Und wie muss ich mir das vorstellen? Das Bild besteht ja aus 1920 Bildpunkten nebeneinander und 1080 Bildzeilen. Im Modus Interlaced nimmt die Kamera bei jedem Bild immer nur jede zweite Zeile auf. Also: Beim ersten Bild werden die Zeilen 1, 3, 5, 7 usw. aufgenommen. Beim zweiten Bild die Zeilen 2, 4, 6, 8 usw. Für die Kamera bedeutet das schlicht und ergreifend: weniger Rechenarbeit.
Und welchen Unterschied macht das für den Betrachter und die Bildqualität? Theoretisch sollte ein Unterschied zwischen 50p/60p und 50i/60i sichtbar sein. Praktisch wirkt der sich allerdings nur dann aus, wenn sich im Motiv Dinge befinden, die sich schnell bewegen. Denn dann passen die jeweiligen Halbbilder nicht mehr perfekt zueinander und man hat das Gefühl das Bild ist minimal unscharf. Bei den Dingen, die sich schnell bewegen, können außerdem leichte Schlieren sichtbar sein. Bei Motiven, in denen sich nur wenig bewegt, ist der Unterschied zwischen 50p/60p und 50i/60i praktisch nicht sichtbar. Viele Kameras bieten die Möglichkeit, zwischen 50i und 25p/24p zu wählen. Sprich: Entweder macht die Kamera 50 Halbbilder pro Sekunde oder 25 Vollbilder pro Sekunde. Mein Tipp: Immer die höchste Bildwiederholrate einstellen, also 50p oder 60p.
Jetzt reicht's mit dem Fach-Kauderwelsch? Noch nicht. Es gibt noch einen weiteren Parameter, der wichtig ist. Das ist die sogenannte Datenrate. Beim Aufnehmen des Videos werden die Filmdaten von der Kamera komprimiert. Das ist ähnlich wie beim Fotografieren das JPEG-Format. Die Komprimierung ist erforderlich, da die Datenmenge nicht zu handhaben wäre, wenn jedes Bild unkomprimiert – quasi im RAW-Format – gespeichert würde. So wie es keine einheitliche JPEG-Komprimierung gibt, gibt es auch keine einheitliche Video-Komprimierung. Zwar sind die Filme im sogenannten AVCHD-Format gespeichert und können problemlos wiedergegeben werden – wie bei JPEG-Bildern – dennoch unterscheiden sie sich in der Datenrate. Die wird in Megabit pro Sekunde (MBit/Sek. oder auch Mbps) angegeben. Je höher die Datenrate, um so weniger wurde das Ausgangsmaterial komprimiert und um so besser sollte die Qualität sein. Eine Ergänzung: Ja es gibt Profi-Kameras, die das Bild unkomprimiert speichern.
Und was macht nun die Sony DSC-RX100M3? Die nimmt in voller HD-Auflösung mit 50p (50 Vollbilder pro Sekunde) oder 60p (60 Vollbilder pro Sekunde) und einer Datenrate von 28 Mbps auf. Damit die Wiederholrate von 60p eingestellt werden kann, muss man vom PAL- auf das NTSC-Format umstellen. Da die meisten modernen Flachbildfernseher auch das NTSC-Format beherrschen, kann man getrost dieses Format wählen. Allerdings muss beim Umstellen auf das NTSC-Format – oder zurück auf das PAL-Format – die Speicherkarte formatiert werden, da sonst keine Aufnahme möglich ist und die Meldung kommt "Aufnahme in diesem Filmformat nicht möglich". Umgestellt wird das Format im Setupmenü 2 (Symbol Werkzeugkiste) unter dem Punkt PAL/NTSC-Auswahl.
Neben der höchsten Auflösung von 50p/60p stehen noch 50i/60i mit 24 Mbps oder 17 Mbps, sowie 25p/30p ebenfalls in 24 Mbps oder 17 Mbps zur Verfügung. Neben dem AVCHD können Videos auch im MP4-Format gespeichert werden. Dies ist sinnvoll, wenn die Videos nachträglich auf Tablett-PCs oder etwas leistungsschwächeren Computern bearbeitet werden sollen. Denn das MP4-Format erfordert weniger Rechenpower zur Bearbeitung. Im MP4-Format stehen die Auflösungen 1440 x 1080 Bildpunkte bei 12 Mbps oder VGA mit 640 x 480 Bildpunkten und 3 Mbps zur Verfügung.
Damit aber noch nicht genug, denn jetzt kommt der Clou: Als weiteres Format steht XAVC S zur Verfügung. Das gibt es dann wieder in den Auflösungen 50p/60p, 25p/30p sowie 1100p/120p, je nachdem, ob PAL oder NTSC eingestellt wurde. Und was ist der Vorteil dieses Formates? Es hat nicht, wie AVCHD eine Datenrate von 28 Mbps, sondern 50 Mbps, also fast die doppelte Datenrate. Das heißt, die Aufnahmen werden weniger komprimiert, was zu besseren Ergebnissen führen sollte, vor allem was die Detailwiedergabe anbelangt. Bei meinen Tests konnte ich durchaus einen Unterschied erkennen, allerdings ist der nicht gewaltig. Werden besonders feine Strukturen, wie beispielsweise eine Wiese aufgenommen, so wird die im XAVC S-Format etwas präziser wiedergegeben. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass dieses Format nicht auf normalen Flachfernsehern wiedergegeben kann. Es eignet sich vor allem dann, wenn die Aufnahmen später geschnitten und bearbeitet werden sollen. Hier hat man mit diesem Aufnahmeformat deutlich mehr Reserven.
Video-Einstellungen
Sony CyberShot DSC-RX100M3 (1) Aufnahme-Menue 1 Dateiformat AVCHD
Sony CyberShot DSC-RX100M3 (2) Aufnahme-Menue 1 Dateiformat XAVC S
Sony CyberShot DSC-RX100M3 (3) Aufnahme-Menue 1 Dateiformat Auswahl XAVC S
Sony CyberShot DSC-RX100M3 (4) Aufnahme-Menue 2 Aufnahmeeinstellung
Sony CyberShot DSC-RX100M3 (5) Aufnahme-Menue 2 Aufnahmeeinstellung Auswahl
Sony CyberShot DSC-RX100M3 (6) Setup-Menue 2 PAL-NTSC
Sony CyberShot DSC-RX100M3 (7) Setup-Menue 2 PAL-NTSC Wahl
Sony CyberShot DSC-RX100M3 (8) Setup-Menue 2 PAL-NTSC Formatieren
Neben den Belichtungseinstellungen können im Videoprogramm sowohl die Bildeffekte als auch der Kreativmodus gewählt werden. Allerdings stehen nicht alle Bildeffekte aus dem Fotobereich zur Verfügung. Klar kann auch der Weißabgleich eingestellt werden und während der Aufnahme gezoomt werden. Im Filmmodus kann die ISO-Empfindlichkeit übrigens zwischen ISO 125 und ISO 12800 eingestellt werden – auch das eine Verbesserung gegenüber der MII, die nur bis maximal ISO 3200 eingestellt werden konnte.
Zwei Dinge sind bei Videoaufnahmen wichtig: Die Nachführung der Schärfe und der Belichtung. Bei der Sony klappt das hervorragend – noch besser als beim Vorgängermodell. Schärfe und Helligkeit werden zügig nachgeregelt. Die Aufnahmen sehen scharf und brillant aus. Farben gibt die Sony gut wieder. Über den Micro-HDMI-Anschluss lässt sich die Kamera schnell an einen Flachfernseher anschließen und die Aufnahmen so wiedegeben – auf diesem Weg natürlich auch Aufnahmen im XAVC S-Format.
Wie einige von euch ja bereits gesehen habe, fliege ich nun auch Copter und mache damit Luftaufnahmen und Videos. Üblicherweise fliege ich mit einer Sony Alpha 6000, was gewichtsmäßig immer noch unter fünf Kilogramm bleibt. Wer kleinere Copter fliegt, ist immer auf der Suche nach einer guten Kamera, mit der Fotos und Videos in guter Qualität möglich sind. Deswegen habe ich die RX100M3 mal unter meinen Copter gehangen. Dank HDMI-Live-Ausgang und USB-Steuerung konnte ich die Kamera problemlos während des Fluges steuern und das Live-Bild auf meinem Monitor sehen. Was die Kleine für ein Bildergebnis in Foto und Video liefert – Spitzenklasse für eine Kompakte. Wer also unter seinen Copter eine kleine und leichte Kamera hängen möchte bekommt mit der Sony Cybershot DSC-RX100M3 eine hervorragende Qualität.
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