- By Ralf Spoerer
- Published 09 Okt 2012
Sony Cybershot DSC-HX10V – Reisezoom-Kamera
Die Sony Cybeshot DSSC-HX10V ist die kleine Schwester der DSC-HX20V. Die habe ich in einem umfangreichen Vergleichstest gegen zwei weitere Reisezoom-Kameras antreten lassen – die Nikon Coolpix S9300 und die Panasonic Lumix DMC-TZ31. Bei diesem Test hat die Sony prima abgeschnitten. Warum also extra noch die kleine Schwester testen? Weil die rund 60 Euro günstiger ist und die Unterschiede vergleichsweise gering sind.
Das ist gleich
Fangen wir mit der Bedienung an: die Menüs, die Einstellungen, die Anordnung der Tasten – all das ist absolut identisch und hat sich bei der DSC-HX20V (hinten) schon bewährt. Gleich ist ebenfalls der Kontrollmonitor: 921.000 Bildpunkte und eine Diagonale von 7,5 Zentimetern, beide ohne Touchscreen. Laut Datenblatt soll die DSC-HX20V einen sogenannten TruBlack-Monitor haben. In der Praxis konnte ich allerdings keine sichtbaren Unterschiede erkennen, auch nicht bei hellem Sonnenlicht. Erstaunlich: beide Kameras sind mit einem GPS-Empfänger ausgestattet. Erstaunlich deswegen, weil bei Panasonic die Lumix DMC-TZ31 aus dem Vergleichstest ebenfalls eine kleine Schwester hat, die DMC-TZ25 und die hat eben den GPS-Empfänger nicht. Und wenn's darum geht, ein abgespecktes Modell auf den Markt zu bringen, wird eben genau an diesen Punkten gespart. Erfreulich, dass Sony diesen Weg bei der DSC-HX10V nicht geht. Und noch etwas ist erstaunlich: in beiden Sony-Kameras arbeitet exakt der gleiche 18-Megapixel-Sensor. Und die ISO-Einstellungen sind auch gleich. Beide gehen bis ISO 12800 hoch. Wie schon im Vergleichstest geschrieben, gehen ISO 6400 und ISO 12800 allerdings nur mit einem Trick: Da macht die Sony mehrere Aufnahmen in schneller Folge und setzt aus den Einzelaufnahmen das fertige Foto zusammen. In der Bildqualität gibt es zwischen ISO 6400 und ISO 12800 praktisch keine Unterschiede. Aber was sind denn nun die Unterschiede, wirst du zurecht fragen?
Das sind die Unterschiede
Der wesentlichste Unterschied steckt im Objektiv. Die Cybershot DSC-HX20V ist mit einem 20fach Zoom ausgestattet, die DSC-HX10V hat lediglich ein 16fach Zoom. Wobei das Wort "lediglich" in diesem Zusammenhang schon etwas merkwürdig klingt. Denn bis vor ein paar Jahren steckten in Kameras mit den Abmessungen der DSC-HX10V gerade mal 10fach Zoomobjektive. Für alle Standardsituationen ist das 16fach Zoom der DSC-HX10V völlig ausreichend. Immerhin kommt sie auf eine Telebrennweite von 384 Millimeter. Und im Vergleich mit de DSC-HX20V hat die kleine Schwester sogar noch einen winzigen Vorteil – einen Vorteil von einem Millimeter. Denn die kürzeste Weitwinkel-Brennweite der 16er beträgt 24 Millimeter, die der 20er jedoch 25 Millimeter. Wirklich sichtbar ist der Unterschied in der Praxis nicht, zumal alle Kameras ja auch noch minimale Fertigungstoleranzen haben. Im Telebereich ist die Differenz zwischen den 384 Millimetern der HX10V und den 500 Millimetern der HX20V zu sehen. Das zeigt auch die Übersichtstabelle. Ebenfalls sichtbar sind die verschiedenen Makroeinstellungen. Die DSC-HX20V kommt etwas näher ans Motiv ran und kann Kleinigkeiten sichtbar größer abbilden. Außerdem funktioniert die Makroeinstellung bei der DSC-HX20V nicht nur in der minimalen Weitwinkeleinstellung. Welchen Vorteil das hat, kannst du im Vergleichstest nachlesen. Ach ja: Unterschiede in der Lichtstärke der Objektive gibt es, die sind aber nur auf dem Papier vorhanden. In der Praxis wirken sie sich nicht aus.
Aufnahmen mit kürzester und längster Brennweite | |
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Und welche Unterschiede gibt es noch?
Größe und Gewicht der DSC-HX10V sind minimal geringer als die der DSC-HX20V. Am deutlichsten ist das noch beim Gewicht: 254 Gramm zu 234 Gramm – macht immerhin 20 Gramm. Was das Griffgefühl anbelangt, hat die DSC-HX20V ein wenig die Nase vorn. Dank des stärker ausgearbeiteten Griffs und der besseren Gummierung, liegt sie etwas besser in der Hand. Das heißt aber nicht, dass sich die Kleine schlecht anfühlt – ganz und gar nicht, aber einfach nicht so prima, wie die HX20V.
War's das schon mit den Unterschieden? Fast. Während die Motiv- und Belichtungsprogramme sowie weitere Aufnahmeeinstellungen wie die Serienbildgeschwindigkeit und ISO-Einstellungen identisch sind, gibt es bei der Videofunktion einen Unterschied: beide Kameras nehmen in voll HD-Auflösung mit 1920 x 1080 Bildpunkten auf, die DSC-HX20V nimmt allerdings 50 Vollbilder auf – also in 50p. Die Kleine nimmt zwar auch 50 Bilder pro Sekunde auf, allerdings nur Halbbilder, sprich 50i. Bei normalen Motiven ist dieser Unterschied kaum sichtbar, erst bei Motiven, in denen viel Bewegung ist. Da kann es bei 50i zu leichten Schlieren und Unschärfen kommen. Wer aber sowieso nicht so viel filmt – und das dürften die meisten Käufer sein – kann auf 50p getrost verzichten.
Bei einem Blick auf das Wahlrad an der Kameraobeseite fällt auf, dass dort ein Punkt bei bei der DSC-HX10V (links) fehlt. Ist der wichtig? Für den normalen Fotografen nicht, für den Ambitionieren vielleicht schon. Hinter dem Punkt MR der DSC-HX20V (rechts) verbirgt sich eine Einstellung, mit der drei individuelle Kameraeinstellungen gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden können. So kann man zum Beispiel eine Einstellung für Porträtaufnahmen speichern, bei der die Kameraparameter genau auf die Anforderungen einer Portrait-Aufnahme abgestimmt sind. Ob man das allerdings in der Praxis tatsächlich nutzt, wo die Kamera doch schon so reichlich Motivprogramme bietet? Ich glaube kaum.
So und jetzt noch ein letzter Punkt: die DSC-HX20V hat eine elektronische Wasserwaage, die ins Display eingeblendet werden kann – die hat die DSC-HX10V nicht.
Mein Fazit
Wer auf den Euro guckt und 60 Euro sparen möchte ist mit der Sony Cybershot DSC-HX0V bestens bedient. Bei sonst praktisch identischer Ausstattung lassen sich die paar Millimeter weniger Tele-Brennweite verschmerzen und wer nicht gerade Dauerfilmer ist, wird auch mit Full-HD und 50i glücklich. In einem der wichtigsten Punkte – der Bildqualität – gibt es praktisch keine Unterschiede. Und da die DSC-HX20V auch nicht viel anders aussieht als die HX10V – erst recht nicht besonders auffällig – ist sie nicht mal was fürs posen. Ok, die elektronische Wasserwaage ist für mich ein ganz starkes Argument für die DSC-HX20V – denn wenn schon gerader Horizont, dann bitte auch wirklich einen waagrechten Horizont und ein Stativ mit Wasserwaage schleppe ich sicher nicht immer mit mir rum. Also, die Unterschiede habe ich genannt, nun ist's an dir: 60 Euro haben oder nicht haben.
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