- By Ralf Spoerer
- Published 29 Jan 2013
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Canon PowerShot G15 versus Nikon Coolpix P7700 – Hochwertige Kompaktkameras
- Canon PowerShot G15 – 530 Euro
-
Nikon Coolpix P7700 – 430 Euro
(Preise Stand Januar 2013)
Hier geht's zum Test der Nachfolgemodelle:
Canon PowerShot G16 und Nikon Coolpix P7800
Da sind sie nun: Zwei edle Kompaktkameras, von den Großen der Fotoschmieden, beide scheinbar gleich, und doch so unterschiedlich. Auf der einen Seite die Canon PowerShot G15, auf der anderen die Nikon Coolpix P7700. Beides Kameras, die eine lange Tradition fortsetzen. Das erste Modell der G-Serie erblickte im Jahr 2000 das Licht der Welt. Die G1 kostete damals rund 2500 DM und hatte sagenhafte drei Megapixel. Es folgten diverse Modelle bis zur heutigen G15. Die hat zwölf Megapixel und kostet kaum mehr als 500 Euro. Die Nikon startete mit der Coolpix P5000 im Jahr 2007. Damals kosteten 10 Megapixel rund 420 Euro. Es folgten diverse Modelle bis zur heutigen Coolpix P7700. Für rund 400 Euro gibt's jetzt zwölf Megapixel. Soviel zur Historie der beiden Edel-Kompakten. Jetzt: die Gegenwart.
Los geht's mit den Äußerlichkeiten. Stehen die beiden Kameras Rücken-an-Rücken, fällt auf, dass die G15 etwas schmaler ist. Die Höhe ist fast gleich, aber in der Tiefe gibt's Unterschiede. Das Ganze konkret in Zahlen ausgedrückt sieht dann so aus:
Breite | Höhe | Tiefe | Gewicht | |
Canon G15 | 10,7 cm | 7,6 cm | 4,0 cm | 352 Gramm |
Nikon P7700 | 11,9 cm | 7,3 cm | 5,0 cm | 392 Gramm |
Nun stellt sich die Frage, warum die Nikon einen Zentimeter dicker ist. Ganz einfach: Sie hat einen ausklappbaren und drehbaren Kontrollmonitor. Damit steigert sich Nikon von Modell zu Modell. Hatte die P7000 noch einen fest eingebauten Monitor, war er bei der P7100 schon klappbar und jetzt beim aktuellen Modell ist er komplett beweglich. So schön das auch ist, gibt's jedoch auch die andere Seite der Medaille: Die P7700 hat keinen optischen Sucher. Das ist umso erstaunlicher, weil gerade das ein gutes Argument für die P-Serie war. Hatten doch die P7000 und P7100 genau diesen optischen Sucher. Und wie sieht's bei der Canon aus? Die hat zwar noch den optischen Sucher, den auch die G12 und die Vorgängermodelle hatten, dafür spart Canon am Kontrollmonitor. Der ist nun wieder mal fest eingebaut. Warum Canon das so macht, ist mir völlig rätselhaft. War doch genau dieser dreh- und klappbare Monitor bei der G1 eines der Kaufargumente. Aber das hat Canon ja schon mal gemacht: Die G7, G9 und G10 hatten auch keinen Klappmonitor. Erst die G11 hatte den dann wieder, wie auch die G12. Zusammengefasst bedeutet das: Die Canon G15 hat zwar einen optischen Sucher aber keinen Klappmonitor, dafür hat die P7700 eine Klappmonitor aber keinen optischen Sucher. Ach ja: Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass beide Monitore keine Touchscreens sind.
Und wie liegen die beiden Edel-Kompakten in der Hand? In dieser Disziplin sammelt die Nikon Pluspunkte. Dank des etwas größeren Gehäuses liegt die P7700 sehr gut in der Hand. Der Griffsteg auf der Kamera-Vorderseite ist sehr gut ausgearbeitet und nicht zu flach. Dazu kommt eine sehr griffige und angenehme Oberfläche, dank der ich die Kamera sicher greifen kann – auch mit meinen großen Händen. Die beiden kleinen Drehräder an der Kamerarückseite und -vorderseite lassen sich prima mit Zeigefinger und Daumen bedienen. Das Programmwahlrad und das Drehrad für die Belichtungskorrektur kann ich ebenfalls flott verstellen, ohne dass ich das Gefühl habe, die Nikon könnte mir aus der Hand rutschen. Und wie sieht das Ganze bei der Canon aus? Nicht ganz so gut. Der Griffsteg ist nicht so gut ausgearbeitet und die Oberfläche fühlt sich rutschiger an. Mit meinen großen Händen bekomme ich die G15 einfach nicht richtig in den Griff. Immerhin kann ich dennoch das Programmwahlrad und das Drehrad für die Belichtungskorrektur bequem bedienen. Das kleine Drehrad an der Kameravorderseite läuft ein wenig schwergängig und rastet sehr hart ein. Hier macht die Nikon einen besseren Eindruck: Da laufen die Drehräder seidenweich und rasten geschmeidig ein. Sicher ist das nicht kaufentscheidend, trotzdem finde ich auch solche Kleinigkeiten wichtig, da sie zum Spaß beim Fotografieren beitragen – oder eben nicht. Und bei Kameras jenseits der 300-Euro-Marke erwarte ich einfach eine gewisse Verarbeitungsqualität.
Eingeschaltet werden beide Kameras per Druckknopf auf der Kameraoberseite. Nach rund zwei Sekunden kann ich mit dem Fotografieren loslegen. Das geht bei der Nikon übrigens nur dann, wenn der Kontrollmonitor ausgeklappt ist – sonst rührt sich nix. Ich find's ein bisschen ärgerlich, denn im Ernstfall vergehen so rund zwei Sekunden. Besser wäre, die P7700 schaltet sich ein und dann kann ich den Monitor immer noch ausklappen, verliere aber keine Zeit. Die Canon zeigt mir sofort ein Bild auf dem Monitor, denn die Objektivabdeckung fährt automatisch weg. Bei der Nikon muss ich den Objektivdeckel per Hand entfernen. Einen Vorteil hat das: Auf das Objektiv der Nikon kann ich einen Standardfilter mit 40,5 Millimeter Durchmesser aufschrauben. Bei der Canon geht das nicht. Hier benötige ich den Filteradapter FA-DC58D (rund 50 Euro) auf den sich dann Filter mir 58 Millimeter Durchmesser schrauben lassen. Allerdings sieht das nicht sonderlich schick aus und: Bleibt der Adapter drauf, wird die G15 richtig dick. Wo ich schon mal beim Objektiv bin, hier die Eckdaten: Die Canon hat ein 5fach-Zoom das von 28 bis 140 Millimeter reicht – umgerechnet auf das Kleinbildformat. Die Nikon zieht mit ihrem 7fach-Zoom an der Canon vorbei. Umgerechnet auf's Kleinbildformat reicht die Brennweite von 28 bis 200 Millimeter. Es gibt allerdings einen Trick, wie man der Canon ein paar Millimeter mehr einhauchen kann. Man nehme dazu den Adapter LA-DC58L plus die Televorsatzlinse TC-DC58E und komme so auf eine maximale Brennweite von 200 Millimetern. Das Ganze kostet dann rund 250 Euro – bei der Nikon gibt's das inklusive. Was übrigens die Lichtstärke anbelangt, schenken sich beide Kameras kaum was. Die Canon geht von f1.8 bis f2.8, die Nikon von f2.0 bis f4.0 – allerdings bei deutlich größerer Telebrennweite. Bis zu einer Brennweite von rund 60 Millimeter ist die kleinste Blende bei der P7700 auch f2.8. Sprich: Ein winziger Vorsprung für die Canon.
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