- By Ralf Spoerer
- Published 16 Nov 2012
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Mein Fazit
Selten ist mir ein Fazit so schwer gefallen, wie bei der EOS M. Ich fange mal mit dem Positiven an: Das Aussehen, die Haptik, das Griffgefühl – all das finde ich klasse. Klar, übers Aussehen kann man sich streiten, aber mir gefällt's, und selbst wenn der Griffsteg auf der Vorderseite recht klein ist, liegt sie gut in der Hand. Was gefällt mir noch: der Kontrollmonitor. Der Touchscreen ist schnell, reagiert sensibel auf jeden Fingerzeig und zeigt ein brillantes Bild. Die Touchfokussierung ist eine Funktion, die – wenn man sie erst mal verstanden hat und sich daran gewöhnt hat – genial einfach ist. Auch die Bildqualität spricht mich an. Ok, sie ist nicht überragend aber sehr gut. Tja, das war's aber auch schon mit dem guten Nachrichten – zumindest für mich. Der wohl gravierenste Mangel ist die viel zu lange Auslöseverzögerung, beziehungsweise Autofokusgeschwindigkeit. Ein Thema, was durchaus kontrovers diskutiert wird. Für viele Fotografen mag die lange Auslöseverzögerung kein Problem sein, für mich schon. Ich bin ein Point-and-Shoot-Fotograf, der ein Motiv sieht und es sofort fotografieren will. Dazu muss die Kamera schnell sein – aber genau das ist die EOS M nicht. Das Gleiche gilt für Videoaufnahmen. Klar, Filmen steht nicht im Vordergrund, aber wenn ich ein Video drehe, möchte ich einen Autofokus, der zumindest halbwegs verlässlich arbeitet und nicht pumpt. Außerdem finde ich es lästig, wenn ich schon einen extra Videoauslöser habe, die Aufnahme nicht jederzeit starten zu können, sondern erst auf die Videofunktion umschalten zu müssen. All das könnte ich vielleicht ja noch verschmerzen. Auch die fehlende elektronische Wasserwaage, das fehlende Klappdisplay und die Tatsache, dass sich an die Canon keinen elektronischen Sucher als Zubehör anschließen lässt. Aber was ich nicht verschmerzen kann, ist die minimale Auswahl an Objektiven: Genau zwei! Gäbe es wenigstens eine Roadmap mit Angaben zu kommenden Linsen, aber selbst die gibt es nicht. Und ja, ich weiß, es gibt einen Adapter, mit dem ich EF-S-Objektive an die EOS M klemmen kann. Aber nein, das will ich nicht. Ich will nicht meine riesen Scherben an eine zierliche Kamera schrauben. Ich will die EOS M genau deswegen, weil sie so kompakt ist und weil daran kompakte Objektive kommen. Ich will die Kamera locker umhängen und in vier Jackentaschen vier Objektive packen, die ich so tragen kann, dass meine Jackentaschen nicht ausbeulen, als würde ich Ziegelsteine durch die Gegend schleppen. Und ja, bei anderen Herstellern bekomme ich genau das. Wenn ich nicht wüsste, dass Canon all das eigentlich kann, würde ich ja einfach mit den Schultern zucken und sagen: "Na und, was interessiert's mich?" Aber ich weiß ja, dass Canon das kann und dass Canon mal die treibende Kraft bei der Entwicklung von Digitalkameras war. All das weiß ich, aber wenn die einzige Innovation der EOS M eine neue – wirklich einfache – Befestigungsmethode des Trageriemens ist, dann gerate ich ins Grübeln. Und so werde ich noch weiter grübeln und es jedem einzelnen überlassen, ob er die Canon EOS M als Kaufempfehlung sieht oder nicht – hier und heute enthalte ich mich.
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